Stadt Burgdorf erhält von der Mobiliar mobilen Hochwasserschutz
Dieses ergänzt die bestehenden Mittel der Feuerwehr Burgdorf. Sie kann das System flexibel in der Region einsetzen, um damit gefährdete Gebäude zu schützen.
Die schweren Hochwasser in den Jahren 2005 und 2007 haben Schwachstellen entlang der Emme in der Region Burgdorf aufgezeigt. Durch diverse Massnahmen im Gebiet der Stadt sowie im Einzugsgebiet der Emme wurde das Hochwasserrisiko in der Folge laufend reduziert. Da kurze, aber heftige Niederschläge vermehrt auftreten, erreicht die Emme zeitweise trotzdem einen kritischen Pegel – zuletzt im Sommer 2022.
Jetzt erhält die Stadt Burgdorf von der Mobiliar Versicherungsgesellschaft ein zusätzliches Mittel gegen Hochwasser: Ein mobiles Hochwasserschutz-System. Dieses erlaubt der Feuerwehr, lokal und rasch zu unterstützen, wo ohne oder selbst mit baulichen Massnahmen kein ausreichender Hochwasserschutz besteht. Das System wurde den Behörden am 11. April auf dem Viehmarktplatz übergeben und von der Feuerwehr anhand einer Übung öffentlich demonstriert. «Wir danken der Mobiliar für dieses sinnvolle und grosszügige Geschenk. Der Mobildeich wird helfen, Schäden zu verhindern – hier in Burgdorf und in den umliegenden Gemeinden», sagt Peter von Arb, Gemeinderat und Ressortvorsteher der Einwohner- und Sicherheitsdirektion der Stadt Burgdorf.
400 Meter langes Hochwasserschutz-System
Das System besteht aus einem Container, welcher 400 Meter lange, orange Deichelemente und sämtliches zu deren Einsatz notwendige Zubehör enthält. Ein entsprechender Einsatz kann ortsunabhängig erfolgen. Die Deichelemente werden mit Wasser gefüllt und schützen gezielt vor Überschwemmungen durch Bäche, Flüsse und Seen. Das Besondere an dieser Containerlösung ist, dass sie sehr schnell und flexibel eingesetzt werden kann. «Die Handhabung ist unkompliziert. Die Elemente können wir künftig situativ an besonders hochwassergefährdeten Orten einsetzen», sagt Martin Rutschi, Feuerwehrkommandant Burgdorf. «Die möglichen Einsatzorte werden aktuell in gemeinsamen Workshops mit dem Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern anhand von Überflutungsmodellen für Burgdorf und die Region analysiert.» Der Container ist ab sofort in Burgdorf stationiert, kann aber auch in der Region eingesetzt werden.
Mehrere Gemeinden erhalten Hochwasserschutz
«Mit unserem Engagement wollen wir präventiv Schäden mindern. Davon profitieren die Bevölkerung und die öffentliche Hand genauso wie die Versicherung», sagt Christian Jordi, Generalagent der Mobiliar Burgdorf. Burgdorf ist eine von fünf Gemeinden, die in diesem Jahr ein mobiles Hochwasserschutz-System von der Mobiliar erhalten. Zehn weitere Systeme wurden in den letzten vier Jahren verschenkt und haben sich teilweise bereits im Sommer 2021 im Einsatz bestens bewährt. Die Orte sind nicht zufällig gewählt. Das Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern hat die Schweizer Hochwasser-Brennpunkte mit hohem Schadenspotenzial identifiziert. Einer davon ist die Stadt Burgdorf und die Region entlang der Emme.
Das Schadenpotenzial erkennen
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern entwickelte eine interaktive Karte, die aufzeigt, wie viele Gebäude, Personen oder Arbeitsplätze hochwassergefährdet sind. Die Karte geht weit über die Abbildung von Gefahrenkarten hinaus. Denn die Gefahr alleine sagt noch nichts über mögliche Schäden aus.
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der Mobiliar und des Oeschger Zentrums der Universität Bern. Es erforscht Naturgefahren sowie deren Auswirkungen und arbeitet an der Nahtstelle von Wissenschaft und Praxis.
www.schadenpotenzial.ch
Prävention vor Naturgefahren
Seit 2006 hat die Mobiliar im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements über 160 Projekte aus dem Überschussfonds der Genossenschaft zum Schutz vor Naturgefahren unterstützt. Und zwar als Anschub- oder Teilfinanzierung. In der Region zum Beispiel in Wynigen oder Oberburg.